Schwarz auf Weiß

Foto – Film – Installation

Ausstellungs­ort: Universität Mannheim, Fernwärmestation I
Dauer: 2.–12. Juli 2002
Kooperations­partner: Literatur­sommer Baden-Württemberg, ABSOLVENTUM Uni Mannheim, Baden-Württemberg Stiftung und Universitäts­bibliothek Mannheim
Beteiligte: Susanne Kaerner (Buchbindemeisterin an der UB Mannheim), Klaus Pohl (Freischaffender Grafik-Designer und Fotograf aus Darmstadt), Thomas Müller (Student an der Universität Mannheim)

Das Projekt

Was gab es zu sehen in der Fernwärmestation I unter der Bibliothek?

Erwartetes: Rohre – Kabel – Heizung

Und Unerwartetes: Fotografien, sinnlich – schemenhaft. Bücher, die wie Filme funktionieren, Filme, die mit Büchern spielen, Installationen, die einem die Augen verdrehen. Am Ende des Ganges eine lautlose Lesung. Lust auf Verführung zum Buch?

Die Idee

Das Prinzip heiliger Hallen einfach mal in umgekehrter Richtung durchlaufen. Zwei Dinge: In einer Universität, die mit Siebenmeilenstiefeln auf dem Weg zu einer Wirtschafts­hochschule landes­weit voraneilt, findet noch der kreative Umgang mit Literatur statt. Und dabei will Schwarz auf Weiß ganz weit weg vom: das sollten Sie aber gelesen haben.

Aus dem einseitigen Fluss des Literatur­kanons, der von oben nach unten nicht nur den Universitäts­betrieb, sondern auch den gesamten Literatur­betrieb der Republik durchzieht, soll ein unkomplizierter und befreiter Umgang mit Literatur und dem Buch entstehen. Also keine Darstellung des Mediums als Fetisch der Bildungs­elite. Das übliche Verständnis vom Buch in einer Bibliothek soll überwunden werden, um zu sehen, was Buch sonst noch alles zu bieten hat.

Also Gespür statt Intellekt. Freiheit statt Form – um das Buch in außergewöhnlichen Situationen darzustellen, in denen der Betrachter für sich ganz alleine entscheidet. Das Konkrete schwindet zugunsten der Atmosphäre. Deshalb wird es keine Hauptrolle für das Buch geben, mit Nebenrollen muss es sich in Film, Fotografie und Fingerkino zufrieden geben.