An vielen Stellen des Forschungsprozesses spielen das Erzeugen, Nutzen und Verwalten von Daten eine wichtige Rolle. Hier finden Sie dazu weiterführende Informationen und unsere Services im Bereich Forschungsdatenmanagement.
Der nachhaltige Umgang mit Forschungsdaten im Einklang mit den FAIR-Prinzipien und deren Zugänglichkeit bilden den Grundstein für eine transparente und nachvollziehbare Wissenschaft. Die Universität Mannheim formuliert in ihren Richtlinien zur guten wissenschaftlichen Praxis daher Grundsätze für die Dokumentation, Aufbewahrung und – sofern möglich – auch das Teilen von Daten.
Auch Forschungsförderer stellen Anforderungen in Bezug auf den Umgang mit Forschungsdaten, zum Beispiel:
Die Datenbank SHERPA/
Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt Datenmanagementplan erstellen.
Fragen zu rechtlichen und ethischen Themen im Zusammenhang mit Forschungsdaten ziehen sich häufig durch den gesamten Forschungsprozess – von der Planung, dem Design und Durchführung der Datenerhebung über die Speicherung während und nach dem Projekt, der Pseudo- bzw. Anonymisierung, dem Teilen sowie dem Löschen von Daten. Verschiedene Stellen an der Universität unterstützen Sie bei diesen Fragen:
Um einen Überblick über das Thema zu geben, haben wir einige kommentierte Links zu Informationsmaterialen gesammelt.
Allgemein
Eigentum an Daten, Urheberrecht & rechtliche Situation bei der Nachnutzung von Forschungsdaten
Datenschutz
Lizenzen für die Publikation von Forschungsdaten
Ethische Aspekte
Ein Datenmanagementplan (DMP) strukturiert den Umgang mit Forschungsdaten und gewährleistet somit deren Nachvollziehbarkeit während der Projektzeit und darüber hinaus. Er beinhaltet Informationen zur Sammlung, Organisation, Dokumentation und Speicherung von Forschungsdaten.
DMP helfen dabei, wesentliche Aspekte des Datenmanagements schon frühzeitig zu durchdenken, was sich langfristig auszahlt. Daneben sind DMP mehr oder weniger formalisiert auch häufig bei der Einreichung eines Förderantrags erforderlich, zum Beispiel bei Horizon Europe und der DFG.
Ein DMP enthält typischerweise folgende Elemente
Ist der DMP Teil eines Projektantrags, können abhängig vom Forschungsförderer weitere Bestandteile oder Gliederungsvorgaben hinzukommen.
Datenmanagement-Pläne und Forschungsförderung in Deutschland:
Auch bei der Einreichung von Förderanträgen werden häufig DMPs verlangt, die jedoch je nach Fördereinrichtung unterschiedliche Anforderungen stellen können (siehe unten).
Deutsche Förderinstitution | DMP-Anforderungen | DMP-Vorlage? |
Es handelt sich um eine allgemeine Empfehlung, aber nicht um eine Anforderung. Anforderungen können (und werden) auf individueller Programmebene gestellt. Siehe DFG-Richtlinien zum Umgang mit Forschungsdaten (n.d.). | Nein | |
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) | Es gibt keine allgemeinen Anforderungen. Die Anforderungen werden für jede Ausschreibung festgelegt (für einige Ausschreibungen gelten Anforderungen, für andere nicht). Siehe Bundesministerium für Bildung und Forschung (n.d.). | Nein |
Volkswagen Stiftung | Nein | Nein |
Fritz-Thyssen-Stiftung | Nein | Nein |
Hans-Böckler-Stiftung | Nein | Nein |
CESSDA Training Team (2017 – 2022). CESSDA Data Management Expert Guide. Bergen, Norway: CESSDA ERIC. Tabelle von: https://dmeg.cessda.eu/Data-Management-Expert-Guide/1.-Plan/European-diversity
Und in ganz Europa im Allgemeinen:
EU-Förderinstitution | DMP-Anforderungen | DMP-Vorlage? |
Horizon2020 | Bei Einreichung der Finanzhilfe
Während des Projekts Der Plan muss immer dann aktualisiert werden, wenn sich wesentliche Änderungen ergeben, z. B. (aber nicht nur) wenn es
| Ja, über DMPOnline (Digital Curation Centre, 2017) |
European Science Foundation | Nein | Nein |
European Research Council | Nein Siehe „Guidelines on the Implementation of Open Access to Scientific Publications and Research Data in projects supported by the European Research Council under Horizon 2020“ (Europäischer Forschungsrat, 2017). | Vorlage (Europäischer Forschungsrat, n.d.) |
CESSDA-Ausbildungsteam (2017 – 2022). CESSDA Data Management Expert Guide. Bergen, Norwegen: CESSDA ERIC. Abgerufen von https://dmeg.cessda.eu/Data-Management-Expert-Guide/1.-Plan/European-diversity
Kostenfreie webbasierte Tools, die Sie beim Erstellen eines Datenmanagementplans unterstützen
Diese Tools bieten teilweilse Templates für bestimmte Fachgebiete und/
Allgemeine Checklisten und Guidelines sowie Sammlungen verschiedener Muster-DMPs
Fachspezifische Checklisten, Muster und Services
Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Geisteswissenschaften
Lizenzpflichtige Daten und Datenbanken, zu denen die Universität Mannheim Zugang hat, sind überwiegend im Datenbank-Infosystem erfasst. Für Firmen- und Finanzdatenbanken der Universität Mannheim bieten wir eine extra Zusammenstellung an.
Forschungsdaten anderer Forschenden werden i.W. auf institutionellen, fachlichen oder verlagsspezifischen Repositorien veröffentlicht. Häufig können diese Daten kostenfrei genutzt werden und stehen unter einer offenen Lizenz zur Verfügung. Einen Überblick über die Landschaft der Forschungsdatenrepositiorien bietet das Repository of Research Data Repositories (re3data).
Fachliche Repositorien und Aggregatoren richten sich an die Community eines Fachs – unabhängig von der institutionellen Anbindung. Fachliche Repositorien sind zum Beispiel:
Sie möchten Forschungsdaten anderer Anbieter nutzen? Wir unterstützen Sie bei der Verhandlung und beim Abschluss von Datennutzungsverträgen.
Nehmen Sie Kontakt zu uns auf oder informieren Sie sich über den Ablauf des Prozesses.
Die Universitätsbibliothek Mannheim blickt auf langjährige Erfahrung in der Digitalisierung und mit der Anwendung verschiedenster Texterkennungssoftware zurück. Mithilfe von maschineller Texterkennung (OCR) werden Texte aus digitalen Bildern automatisiert erfasst und auf diese Weise durchsuchbare und analysierbare Daten erzeugt. Gerne unterstützt das Forschungsdatenzentrum Forschende der Universität Mannheim entlang des gesamten Workflows von der Digitalisierung über die Layout- und Texterkennung sowie dem Nachtraining spezialisierter Modelle bis hin zur Strukturierung der Daten.
Programme bzw. Plattformen für die Text-/Layouterkennung
Services
Anleitungen und Materialien zu verschiedener OCR-Software finden Sie unter: https://ocr-bw.bib.uni-mannheim.de/anwendung/druckwerke/
In der Vergangenheit hat die UB Mannheim bereits mehrere Projekte und Forschende der Universität bei der OCR unterstützt. Hier finden Sie eine kleine Auswahl an Projekten:
Wenn wir Sie unterstützen können oder Sie Fragen haben, zögern Sie nicht uns zu kontaktieren.
In diesem Abschnitt finden Sie Dienste und Tipps zum Speichern und Organisieren von Daten während des Forschungsprojekts („hot data“).
Für universitäts-interne Projekte bietet sich zum Speichern von Daten während der Projektlaufzeit der Fileservice der Universität an, welcher von UNIT auf universitätseigenen Servern bereitgestellt wird. Standardmäßig stehen Beschäftigten der Universität 10 GB zur Verfügung. Virenschutz und regelmäßiges Backup gehören zum Standardservice.
Daneben hat die Universität Mannheim Microsoft 365 für Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Studierende lizenziert. Microsoft 365 beinhaltet auch den Zugang zum Cloud-Speicher OneDrive mit 1 TB Speicherplatz zum Ablegen, Teilen und gemeinsamen Bearbeiten von Dateien. Zudem bietet OneDrive die Möglichkeit eines Versionstrackings und Backups von Dateien. Über Microsoft 365 können Sie auch Daten mit universitätsexternen Projektbeteiligten teilen.
Schließlich wird über die landesweite Infrastruktur der Speicherdienst bwSync&Share bereitgestellt. Betrieben wird der Dienst vom KIT. Sie können sich dort mit Ihrer Uni-ID direkt einloggen. Standardmäßig stehen Ihnen hier 50 GB zur Verfügung, auf Anfrage ist eine Speichererweiterung auf 100 GB möglich. Daten und Verzeichnisse können auch mit universitätsexternen und landesexternen Projektbeteiligten geteilt werden.
Das Team von UNIT berät zu weiteren Möglichkeiten in Bezug auf Speicher und Rechenkapazität für Ihr Forschungsprojekt.
Egal auf welchem Speichermedium – für die Daten sollten gewisse IT-Sicherheitsmaßnahmen gewährleistet sein:
Das IT-Sicherheitsteam der UNIT hat auf seiner Webseite zur IT-Sicherheit weitere Maßnahmen zusammengestellt und berät Sie gerne auch individuell.
Generell empfiehlt es sich, die Daten schon von Anfang an so zu organisieren, dass Forschungsergebnisse auch im Nachgang noch möglichst leicht reproduzierbar sind. Dies umfasst insbesondere die Dokumentation der Daten mit Metadaten, zum Beispiel in Form von ReadMe-Datei, Codebook etc sowie des Codes mit Kommentierungen. Hierbei sollten stets fachspezifische Standards berücksichtigt werden. Daneben ist es ratsam, Konventionen für die Benennung und Struktur von Ordner und Dateien sowie für die Versionierung und Backup festlegen.
MADATA ist der Forschungsdatenserver der Universität Mannheim. Er ermöglicht Forscherinnen und Forschern der Universität, ihre Daten sicher abzulegen und nach Bedarf zugänglich zu machen.
Die Vorteile:
Daneben gibt es weitere fachspezifische oder generische Forschungsdatenrepositorien:
Die Universitätsbibliothek Mannheim bietet Forschenden der Universität Mannheim mit dem Hosting von OMEKA eine Plattform zur Erstellung und Präsentation digitaler Objektsammlungen und virtueller Ausstellungen. Über das Content-Management-System können digitale Objekte (Bilder, Texte, Videos) hochgeladen, importiert oder eingebettet werden. Die Beschreibung der Objekte mittels standardisierter Metadaten stellt die Durchsuchbarkeit der Sammlungen sicher.
Für die ansprechende Präsentation der Objekte stehen verschiedene Themes zur Verfügung. Über API können die Daten schließlich zur weiteren Verwendung im Sinne einer offenen und reproduzierbaren Wissenschaft angeboten werden.
Das FDZ übernimmt für Sie das Hosting und unterstützt Sie als Forschende der Universität gerne bei der Einrichtung Ihrer digitalen Sammlung.
Für die technische Umsetzung der digitalen Sammlungen wird das freie, quelloffene Content- Management-System OMEKA genutzt. Im Vergleich zu traditioneller institutioneller Repository-Software konzentriert sich OMEKA auf die Anzeige der einzelnen Objekte und verwendet dabei standardisierte Metadaten, zum Beispiel unqualifiziertes Dublin Core.
Beispiele von OMEKA-Instanzen, die vom FDZ gehostet werden
Das FDZ produziert Forschungsdaten durch Konversion gedruckter Quellen in elektronische, maschinenlesbare Formate. Unser Datenangebot umfasst spezialisierte Datensätze aus dem Bereich der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt auf der Bereitstellung von Wirtschaftsdaten, insbesondere von Unternehmensdaten.
Das Aktienführer-Datenarchiv enthält jahresweise Profile von mehreren tausend deutschen, börsennotierten Aktiengesellschaften. Die Profile enthalten die wichtigsten Kennzahlen wie Unternehmenssitz, Tätigkeitsfeld, Mitarbeiterzahl, Beteiligungen, Aktionäre, Bilanzen und die Gewinn- und Verlustrechnung. Die Daten basieren auf den Publikationen „Hoppenstedt Aktienführer“ sowie „Saling’s Börsenpapiere“.
Zugang und Nutzung
Die Nutzung der Datenbank ist für wissenschaftliche Zwecke und Lehre freigegeben. Die Freischaltung für die Datenbank erfolgt für Institutionen innerhalb Deutschlands über die Infrastruktur der Nationallizenzen und für Einzelnutzer direkt über Anfrage an das FDZ. Eine On-Site-Nutzung der verfügbaren Forschungsdaten ist an jedem Benutzerarbeitsplatz der Universitätsbibliothek Mannheim möglich. Die digitalisierten Bestände des FDZ sind frei nutzbar. Weitere Informationen finden Sie hier: Public Domain Mark 1.0.
Zur Ressource
https://digi.bib.uni-mannheim.de/aktienfuehrer/
In einem rechtshistorischen Forschungsprojekt digitalisierte die UB Mannheim die Zeitung „Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer Staatsanzeiger“ aus den Jahren 1819 bis 1945. Die Publikation enthält amtliche Mitteilungen, Veröffentlichungen des zentralen Handelsregisters und eine Börsen-Beilage. Durch Bearbeitung der Scans mit OCR ist eine Volltext-Suche verfügbar.
Zugang und Nutzung
Die digitalisierten Bestände des FDZ sind frei nutzbar. Weitere Informationen finden Sie hier: Public Domain Mark 1.0.
In einem Forschungsprojekt digitalisierte die UB Mannheim ausgewählte deutsche Gemeindeverzeichnisse aus der Zeit zwischen 1880 und 1976. Die Publikation enthält historische Volkszählungen und Bevölkerungserhebungen auf Gemeindeebene aus dem Deutschen Reich, der BRD und der DDR. Durch Bearbeitung der Scans mit OCR ist eine Volltext-Suche verfügbar.
Zugang und Nutzung
Die digitalisierten Bestände des FDZ sind frei nutzbar. Weitere Informationen finden Sie hier: Public Domain Mark 1.0.
Die Statistischen Jahrbücher des Deutschen Reichs, der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik beinhalten Daten zu den Themen Wirtschaft, Bevölkerung, Soziales und Gesundheit von 1880 bis 1990.
Zugang und Nutzung
Die digitalisierten Bestände der Deutschen Statistischen Jahrbücher sind frei nutzbar.
Weitere Informationen finden Sie unter Public Domain Mark 1.0.
MADATA ist der Forschungsdatenserver der Universität Mannheim. Er ermöglicht Forscherinnen und Forschern der Universität, ihre Daten sicher abzulegen und nach Bedarf zugänglich zu machen. Alle Einträge in MADATA sind über DOI eindeutig zitierbar und werden in weiteren Forschungsdaten-Verzeichnissen wie datacite.org und da-ra.de nachgewiesen.
Zugang und Nutzung
Die Nutzung ist je nach Datensatz individuell geregelt. Eintragungen sind nur für Forschende der Universität Mannheim möglich.
Zur Ressource
https://madata.bib.uni-mannheim.de/
Die Konkursdatenbank umfasst alle Konkursverfahren, die im Deutschen Kaiserreich in den 15 größten Städten durchgeführt wurden – das sind insgesamt 55.197 Konkurse im Zeitraum von 1879 bis 1914. Die Datenbank bietet detaillierte Angaben zu allen Schuldnern und Konkursverwaltern. Die Datensätze wurden aus der digitalen Gesamtausgabe des Deutschen Reichsanzeigers und Preußischen Staatsanzeigers generiert. Die Datenbank entstand im Rahmen des rechtshistorischen Dissertationsprojekts von Christoph Kling am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Europäische Rechtsgeschichte und Rhetorik der Universität Mannheim (Inhaber: Prof. Dr. Ulrich Falk).
Zugang und Nutzung
Die Datenbank ist unter der Creative Commons Attribution 4.0 International Public License für jedermann nutzbar. Einzige Bedingung ist die Nennung der Quelle.
Die Universitätsbibliothek ist mit dem Forschungsdatenzentrum an diesen Projekten beteiligt.